In der Konsequenz müssten die Menschen dann die Kirche ohne Musik verlassen, bedauert Leube in der landeskirchlichen Zeitschrift "Für Arbeit und Besinnung" (Stuttgart). "Mit Musik hingegen aus der Bank zu treten, ist feierlicher, leichter, beschwingter, heiterer, als ohne", so Leube.
Der Kirchenmusiker weist darauf hin, dass Instrumentalmusik in der Liturgie historisch gesehen Prozessionsmusik gewesen sei. "Die im - pardon! - Nachsitzen angehörte Musik zum Ausgang führt dazu, dass die Gemeinde sang- und klanglos hinausgeht", kritisiert Leube. Es gebe genügend andere Möglichkeiten, der Musikerzunft angemessen zu danken.
Leube plädiert für mehr Freiheit. Wer gehe, solle Rücksicht auf die nehmen, die Musik hören - und wer da bleibe, nehme Rücksicht auf die Gehenden. Der Theologe erinnert daran, dass die Auseinandersetzung zu diesem Thema nicht ganz neu ist. Schon 1670 werde in einer Kirchenordnung das Bleiben denen anheimgestellt, die Lust dazu hätten - im Gegensatz zum "gemeinen Volck, welches lieber seinen Geschäfften nachgehet".