Hollande war am Samstag in die historische Stadt Timbuktu gereist, wo er auch den dort stationierten französischen Truppen einen Besuch abstattete. Zudem hielt er sich zu Gesprächen in der Hauptstadt Bamako auf. Wie die französische Tageszeitung "Le Monde" am Samstagabend (Online-Ausgabe) berichtete, wurde Hollande während seines eintägigen Besuchs von der malischen Bevölkerung triumphal begrüßt.
In Bamako sprach Hollande an der Seite des malischen Übergangspräsidenten Dioncounda Traoré auf dem Platz der Unabhängigkeit. Der französische Präsident erklärte, der Kampf zur Rückeroberung des Nordens von den islamistischen Milizen werde "noch einige Wochen" dauern. Frankreich werde "bis zum Ende" an Malis Seite bleiben. Doch wolle sein Land so bald wie möglich der afrikanischen Eingreiftruppe die Führung des Militäreinsatzes übergeben.
Währenddessen erneuerte eine zweite der im Norden Malis operierenden islamistischen Gruppen, die MUJAO ("Bewegung für Einheit und Heiligen Krieg in Westafrika"), ihr Angebot, über die Freilassung einer französischen Geisel zu verhandeln. Nach einem Bericht des Senders RFI gab sich Hollande während seines Besuchs in Mali den Islamisten gegenüber jedoch hart. Die Kidnapper müssten begreifen, dass für Frankreich der Zeitpunkt gekommen sei, die Geiseln zu befreien, erklärte der Präsident laut RFI. Die französischen Soldaten stünden schon in unmittelbarer Nähe des Verstecks.
Die französische Armee kämpft seit Mitte Januar in Mali, um das drohende Vordringen von islamistischen Milizen auf die Hauptstadt Bamako zu verhindern. Die Milizen, die Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida unterhalten, kontrollierten den Norden Malis seit Frühjahr 2012. Inzwischen wurden sie von französisch-afrikanischen Truppen mehreren größeren Städten im Norden zurückgedrängt.