An dem Gottesdienst und der anschließenden Beisetzung des evangelischen Theologen in Braunsdorf bei Gera nahmen rund 800 Menschen teil, wie Pfarrer Heiko Rau dem epd sagte.
Walter Schilling war am Dienstag wenige Wochen vor seinem 83. Geburtstag in einem Krankenhaus in Saalfeld gestorben. Der Theologe galt als einer der Wegbereiter der friedlichen Revolution in der DDR 1989.
Bekannt wurde Schilling unter anderem, weil er von 1968 bis zu seinem Ruhestand 1995 in Braunsdorf in seinem Pfarrhaus junge Menschen aufnahm, die als unangepasst galten und von denen nicht wenige mit den SED-Behörden in Konflikt geraten waren. So waren in den 70er und 80er Jahren regelmäßig Hunderte junger Menschen aus allen Teilen der DDR zu ihm gereist.
Der Theologe stand immer wieder unter massiver Beobachtung durch die DDR-Staatssicherheit. 1987 gehörte Schilling zu den Initiatoren des "Kirchentags von unten" und der aus der "offenen Arbeit" hervorgegangenen "Kirche von unten".