Ein Gesetzentwurf des Bundesfamilienministeriums zur vertraulichen Geburt sieht vor, dass es keine neuen Babyklappen mehr geben soll. Bestehende Babyklappen sowie auch anonyme Geburten sollen zumindest befristet geduldet werden. Geplant ist zudem die Möglichkeit einer vertraulichen Geburt, bei der die persönlichen Daten der Mutter von den Behörden im Regelfall für 16 Jahre geheimgehalten werden. Derzeit gibt es rund hundert Babyklappen in Deutschland, überwiegend in konfessioneller Trägerschaft.
Die Direktorin des Diakonischen Werkes Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Susanne Kahl-Passoth, fordert einen Erhalt der Babyklappen. Kindstötungen und anonyme Kindsabgaben werde es immer geben, "ob mit oder ohne Babyklappe oder anonyme Geburt", schreibt Kahl-Passoth in "zeitzeichen". Der entscheidende Unterschied sei jedoch, dass diese Angebote Leben retten könnten. Sie kritisierte zugleich das vom Familienministerium geplante Angebot der vertraulichen Geburt: Die Zusicherung der Anonymität sei für betroffene Frauen eine entscheidende Voraussetzung dafür, sich hilfesuchend an eine Klinik zu wenden.