Aus Witterungsgründen werde die Ausstellung "Berlin 1933 - Der Weg in die Diktatur" zunächst in verkleinerter Form im Gebäude des Zentrums gezeigt, teilten die Ausstellungsmacher am Dienstag mit. Ab März werde sie unter freiem Himmel auf dem Gelände der ehemaligen Gestapo-Zentrale gezeigt.
Zusammen mit der Dokumentation "Zerstörte Vielfalt" im Deutschen Historischen Museum (DHM) ist die Ausstellung Auftakt für das gleichnamige Berliner Themenjahr, das bis zum 75. Jahrestag der Reichspogromnacht im November reicht. Das Themenjahr wird am Mittwochabend vom Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) im DHM offiziell eröffnet.
Demokratie und Freiheit verteidigen
"Das Vermächtnis der Vergangenheit bleibt uns stete Mahnung", bekräftigte Wowereit am Dienstag. Gerade jungen Menschen müssten das Wissen und die Werte vermittelt werden, die sie befähigen, Demokratie und Freiheit immer wieder von neuem zu verteidigen.
Die Dokumentation der "Topographie des Terrors" beleuchtet schlaglichtartig in elf Kapiteln Schlüsselstationen bei der Etablierung der NS-Herrschaft in den ersten Monaten des "Dritten Reichs" am historischen Schauplatz Berlin. Anhand von Fotos und insgesamt 76 Lebensschicksalen von NS-Opfern werden die Ereignisse vor allem zwischen der Machtübernahme vom 30. Januar 1933 und der Bücherverbrennung im Mai desselben Jahres illustriert. Dabei gingen "legale" staatliche Maßnahmen mit wildem Terror etwa vonseiten der SA und der SS Hand in Hand.
Nach Angaben des Dokumentationszentrums ist die Zahl der bereits im ersten Regierungsjahr der Nazis ermordeten politischen Gegner und anderer Opfer bislang immer noch unzureichend erforscht. Schätzungen gingen im Reichsgebiet von 600 Opfern aus, davon allein über 100 in Berlin.