Die malische Armee besteht mehrheitlich aus Schwarzafrikanern aus dem Süden des Landes. Das Verhältnis zwischen den hellhäutigeren Tuareg und den schwarzafrikanischen Ethnien ist seit Jahrzehnten angespannt. Nach dem Beginn des jüngsten Tuareg-Aufstands Anfang 2012 kam es im Süden Malis zu Ausschreitungen und Pogromen gegen Angehörige des Nomadenvolkes. Viele Schwarzafrikaner werfen ihnen vor, durch wiederholte Rebellionen die Stabilität des Landes permanent zu gefährden.
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Der Kommandeur des US-Regionalkommandos für Afrika (AFRICOM), General Carter Ham, räumte laut BBC Fehler beim Training malischer Soldaten ein. Die US-Streitkräfte wären bei der Ausbildung malischer Einheiten daran gescheitert, auch "Werte, Ethik und eine militärische Gesinnung" zu vermitteln, sagte er. Die US-Armee ist seit 2003 im Rahmen verschiedener Anti-Terrorprogramme im gesamten Sahelraum aktiv. Die Ausbildung malischer Einheiten zu Spezialkräften war dabei einer der Schwerpunkte in der Vergangenheit.
Derweil werden auch den Islamisten schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR berichtete von Gräueltaten an Zivilisten in Mali. Malische Flüchtlinge in den Nachbarländern Mauretanien, Burkina Faso und Niger hätten das UNHCR über die Gewalt informiert. Die Liste der Verbrechen reiche von Raub über das Amputieren von Armen und Beinen bis hin zu willkürlichen Hinrichtungen für das Nichtbefolgen von Befehlen.
In der Stadt Gao hätten die Rebellen das örtliche Krankenhaus geplündert, in den Räumen des Spitals lägen Leichen. Zudem entführten die Rebellen Kinder, um sie als Soldaten einzusetzen.
Die Lage der Flüchtlinge wird nicht besser
Laut dem UNHCR spitzt sich auch die Not der Geflohenen weiter zu. Viele der rund 230.000 Menschen, die innerhalb Malis Sicherheit suchten, hätten keinen Zugang zu sauberem Wasser, ausreichenden Lebensmitteln und medizinischer Versorgung. Rund 150.000 Menschen aus Mali harren in den Nachbarländern Mauretanien, Burkina Faso und Niger aus.
Währenddessen rücken französische und afrikanischen Truppen weiter in den von Islamisten kontrollierten Landesteil vor. Wie die BBC berichtete, bombardierte Frankreich am Freitag Ziele in der Nähe der Stadt Gao. Die Islamisten sollen aber eine strategisch wichtige Brücke über den Niger gesprengt haben, so dass Bodentruppen derzeit nicht nach Gao vorrücken können.