Nach der Bestätigung des Verbots der Neonazi-Versammlung hätten sich keine Mitglieder rechtsradikaler Gruppierungen in der Revierstadt gezeigt, sagte ein Sprecher der Polizei dem Evangelischen Pressedienst (epd). Das Bundesverfassungsgericht hatte am Freitag das Verbot für zwei Neonazi-Versammlungen bestätigt, die für Freitag und Samstag in Dortmund geplant waren.
Nach Polizeiangaben beteiligten sich am Samstag allein an der Demonstration des Bündnisses "Dortmund stellt sich quer" im Dortmunder Stadtteil Hörde rund 1.000 Menschen. 400 weitere Demonstranten zeigten am Amiens-Platz "Flagge gegen Rechts".
Friedensfest: "Für Dortmund. Gegen Nazis"
Am Nachmittag fand an der Gedenkstätte Steinwache eine Gedenkveranstaltung des Deutschen Gewerkschaftsbundes zum internationalen Antikriegstag statt. Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau (SPD) erklärte, der "menschenverachtende Rechtsextremismus" habe in Dortmund nichts zu suchen. In der Steinwache hatten die Nationalsozialisten insgesamt 30.000 Menschen inhaftiert. Die Gestapo übernahm das Gefängnis 1933, um Regimegegner zu foltern und diese zu Geständnissen zu erpressen.
Für den frühen Samstagabend stand im Dortmunder Stadtteil Dorstfeld zudem ein buntes Friedensfest unter dem Motto "Für Dortmund. Gegen Nazis" auf dem Programm. Dazu aufgerufen hatten Vertreter von Politik, Gewerkschaften, Kirchen und mehrere Vereine und Verbände.