Göring-Eckardt: Frage nach Vereinbarkeit von Kirchen- und Parteiamt legitim

Göring-Eckardt: Frage nach Vereinbarkeit von Kirchen- und Parteiamt legitim
Katrin Göring-Eckardt hält Fragen nach der Vereinbarkeit einer möglichen Spitzenkandidatur für die Grünen mit ihrem Amt als Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für gerechtfertigt.

"Wenn ich gewählt werden würde, muss man neu darüber sprechen", sagte sie der "Passauer Neuen Presse" (Freitagsausgabe).

Göring-Eckardt, die seit 2009 dem EKD-Kirchenparlament vorsteht und seit 2005 Vizepräsidentin des Bundestages ist, sagte, im Moment gehe es um eine Bewerbung: "Da heißt es: Verbinden in der Person ja, vermischen nein." Dass Christen Verantwortung übernehmen, gehöre zu deren Selbstverständnis, sagte die 46-jährige Thüringerin, die ein Theologiestudium absolviert hat.

Entgegen ihrem Vorschlag, mit einem Spitzenteam zur Bundestagswahl im nächsten Jahr anzutreten, erwartet Göring-Eckardt nach eigenen Worten, dass der Länderrat an diesem Wochenende eine Urwahl zu einem Spitzen-Duo beschließen wird. Sie selbst wolle die soziale Frage in den Mittelpunkt rücken. "Wir müssen uns auch um die kümmern, die abseits stehen, in der zweiten oder dritten Generation schon von Transferleistungen leben", sagte sie: "Und ich will lieber Familien mit einer Kindergrundsicherung und ausreichend Kita-Plätzen fördern als die Hausfrauenehe mit dem Ehegattensplitting."