Filmtipps: Diese Woche neu im Kino

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Filmtipps: Diese Woche neu im Kino
Die Kinofilme der Woche: Der deutsch-österreichische Film "Paradies: Liebe", die beiden US-amerikanischen Filme "Silver Linings" und "Jack Reacher" und die schwedisch-britische Co-Produktion "The Sessions" über Sex in der Eisernen Lunge.

Jack Reacher (USA 2012)

Nach fünf Morden durch einen Heckenschützen nimmt die Polizei sehr schnell einen Verdächtigen fest. Bevor der, ein ehemaliger Scharfschütze, ins Koma geprügelt wird, verlangt er, mit dem ehemaligen Militärpolizisten Jack Reacher (Tom Cruise) zu sprechen.

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Der beginnt an den Fakten zu zweifeln und kommt, unterstützt von Barrs Anwältin Helen Rodin (Rosamund Pike), der Tochter des Staatsanwaltes, einer Verschwörung auf die Spur, hinter der ein mysteriöser Russe namens "The Zec" steckt. Den verkörpert der deutsche, in den USA arbeitende Regisseur Werner Herzog mit schwerem Akzent. Dessen Präsenz als geheimnisvoller Drahtzieher macht diesen soliden Thriller sehenswert.

Regie, Buch: Christopher Mc Quarrie (nach einem Roman von Lee Child). Mit: Tom Cruise, Rosamunde Pike, Robert Duvall, Richard Jenkins, Werner Herzog. Länge: 130 Min. FSK: 16, ffr.

 

Silver Linings (USA 2012)

Pat (Bradley Cooper) kommt mit frisch diagnostizierter bipolarer Störung aus der psychiatrischen Klinik. Vor acht Monaten hatte er seine Ehefrau Nikki mit einem anderen erwischt und ihn daraufhin krankenhausreif geschlagen. Nun will er ins normale Leben zurück, und das bedeutet vor allem, zurück zu Nikki. Die hat allerdings eine einstweilige Verfügung gegen ihn erwirkt. Ein Freund macht ihn mit Tiffany (Jennifer Lawrence) bekannt, von der sich Pat erhofft, sie könne den Boten spielen zwischen ihm und der Exfrau. Die temperamentvolle Tiffany aber hat selbst so ihre Probleme und dementsprechende Pläne. Die Begegnungen der beiden verlaufen in kränkender, ohrenbetäubender Offenheit. Nach und nach zeigt sich, dass ihre jeweiligen Verrücktheiten sich vielleicht ganz gut ergänzen. "Silver Linings" ist eine verhaltene Komödie über zwei Außenseiter mit "Anpassungsschwierigkeiten", in der vor allem die Schauspieler - neben den beiden Hauptdarstellern noch Robert De Niro und Jacki Weaver - überzeugen.

Regie, Buch: David O. Russell. Mit: Bradley Cooper, Jennifer Lawrence, Robert de Niro, Jacki Weaver, Chris Tucker. FSK: 12, ffr. Länge: 120 Min.

 

Paradies: Liebe (Österreich, Deutschland, Frankreich 2012)

Im ersten Teil seiner "Paradies-Trilogie" schickt der österreichische Regisseur Ulrich Seidl seine Protagonistin Teresa (Margarete Tiesel) auf Erholungsurlaub nach Afrika. Teresa, eine alleinstehende Frau in mittleren Jahren, lässt sich von Bekannten in das Phänomen der "Sugar-Mamas" einweihen. Bald sieht sie sich selbst umworben von den sogenannten "Beach-Boys", jungen Afrikanern, die ihre Bekanntschaft machen wollen. Zum Teil aus Neugier, zum Teil aus dem Bedürfnis nach Intimität und Gesellschaft lässt sich Teresa auf verschiedene Beziehungen ein und macht ihre eigenen bitteren Erfahrungen mit deren kommerziellen Seite. Seidl schildert in seinem Film das Phänomen des weiblichen Sextourismus mit erbarmungslosem Blick fürs Groteske, gleichzeitig gelingt es dem irritierenden und auch verstörenden Film Fragen aufzuwerfen über die tradierten Machtverhältnisse zwischen Mann und Frau, Alt und Jung, Afrika und Europa.

Regie: Ulrich Seidl. Buch: Ulrich Seidl, Veronika Franz. Mit: Margarete Tiesel, Peter Kazungu, Inge Maux, Dunja Sowinetz. L: 120 Min. FSK: ab 16 Jahre. (epd)

 

The Sessions: Wenn Worte berühren (Schweden/Großbritannien 2012)

Ein Mann, der wegen einer Polioerkrankung in der Kindheit gezwungen ist, sein Leben größtenteils in einer Eisernen Lunge zu verbringen, möchte nicht als Jungfrau sterben. Mit dem Segen eines verständnisvollen Priesters sucht er Hilfe bei einer sogenannten „Sex-Surrogatin“, einer Frau, die ihn in sechs „Sessions“ gewissermaßen darin unterrichtet, Sex zu haben. Aus den strikt professionell körper-therapeutisch intendierten Sitzungen aber lernen sowohl der Schüler als auch die Unterrichtende, wie sehr Geist und Körper beim Sex letztlich doch eine Einheit bilden. Ben Lewins Film, der eine wahre Geschichte erzählt, ist eine Komödie, in der Tränen gelacht werden, anrührend und urkomisch zugleich. Dabei wird hier das Thema Sex so ernst wie selten genommen, gelacht wird dagegen viel über die Beschwerlichkeit der menschlichen Existenz.

Regie: Ben Lewin. Buch: Ben Lewin. Mit: John Hawkes, Helen Hunt, William H. Macy. L: 95 Min. FSK: ab 12 Jahre.