EKD und Orthodoxe: Auftrag in Gesellschaft wahrnehmen

EKD und Orthodoxe: Auftrag in Gesellschaft wahrnehmen
Zum Abschluss ihres Dialogtreffens haben sich die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die Russische Orthodoxe Kirche über ihren Auftrag in der Gesellschaft verständigt.

"Die Kirchen dürfen ihre Botschaft und ihr Glaubensleben nicht verbergen, sondern müssen ihren Auftrag gegenüber der gesamten Gesellschaft vertreten", heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten Communiqué. Das Zeugnis des christlichen Glaubens sei unverzichtbar.

Nach einer längeren Pause hatten EKD und Russische Orthodoxe Kirche in Rostow am Don den bilateralen Dialog wieder aufgenommen. Vorangegangen waren Verstimmungen zwischen den beiden Kirchen, nachdem 2009 mit Margot Käßmann eine Frau zur EKD-Ratsvorsitzenden gewählt worden war. EKD-Auslandsbischof Martin Schindehütte zeigte sich erfreut über die "geschwisterliche Offenheit" der Gespräche sowie die Fortsetzung des Dialogs. Seit 1959 gibt es Gespräche zwischen den beiden Kirchen.

Im Mittelpunkt des Treffens, an dem auch der russisch-orthodoxe Metropolit Hilarion teilnahm, stand das Thema "Kirchen in der multikulturellen Gesellschaft". Beide Seiten stimmten darin überein, dass sich die Kirchen nicht innerhalb der eigenen Kultur abschotten dürfen, hieß es in der Erklärung. Stattdessen müssten sich die Kirchen in den gesellschaftlichen Diskurs einbringen. Die Kirchen sollten daher "die Frucht des lebendigen christlichen Zeugnisses in die Welt tragen".