Es sei ethisch geboten, Tiere vor vermeidbaren Schmerzen, Leiden oder Schäden zu bewahren, sagte der Sprecher des Tierschutzbundes, Marius Tünte, der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Mittwochsausgabe). "Das Anliegen des Tierschutzes kann nicht darauf beschränkt bleiben, erhebliche, sichtbare Schäden zu verhindern", fügte er hinzu.
Wie eine Sprecherin des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Mittwoch nach der Kabinettssitzung bestätigte, unterstützt die Bundesregierung die Aufnahme eines Verbots von sogenannter Zoophilie im Tierschutzgesetz. Jetzt werde geprüft, wie man das Verbot im weiteren Gesetzgebungsverfahren einbringen wird. Das Gesetz soll im Herbst im Bundestag beraten und beschlossen werden, hieß es weiter.
Der Tierschutzbund warnte zugleich vor gewerbsmäßig organisierter Sodomie. Zwar sei in Deutschland keine Einrichtung von "Tierbordellen" bekannt, in denen Sodomie - von Fachleuten als Zoophilie bezeichnet - stattfinde. Allerdings gebe es auch in Deutschland "Kreise organisierter Zoophiler", die sexuelle Kontakte mit Tieren suchen.