Der Krieg habe auch unter den Soldaten der Bundeswehr Opfer gekostet und nicht wenige mit einem irreparablen Trauma zurückkehren lassen, schreibt der katholische Fuldaer Bischof weiter. Mittlerweile müsse sich die Bundeswehr sogar gegen den Einsatz hochtechnologischer Waffen zur Wehr setzen, die sie selbst ins Land gebracht habe.
Algermissen forderte Regierung und Parlament auch zur Auskunft darüber auf, was getan werde, um die in den vergangenen Jahren von Afghanen selbst erarbeiteten Friedenspläne zu fördern. Über die vielen offenen Fragen müsse so offen wie möglich und mit dem Ernst debattiert werden, der dieser "tragischen Verstrickung" angemessen sei, forderte Algermissen.
Ende November hatte das Kabinett ein neues Afghanistan-Mandat beschlossen, dem der Bundestag am Donnerstag zustimmen soll.
Demnach werden im kommenden Jahr nur noch höchstens 4.400 Soldaten am Hindukusch eingesetzt. Ab Februar 2014 sollen es dort noch maximal 3.300 Männer und Frauen in Uniform sein. Derzeit liegt die Obergrenze bei 4.900 Soldaten. Das Parlament muss noch zustimmen. Bis Ende 2014 will die NATO ihre Kampftruppen vollständig abziehen.
Pax-Christi-Präsident: Regierung soll Scheitern in Afghanistan eingestehen
Pax-Christi-Präsident: Regierung soll Scheitern in Afghanistan eingestehen
Der Vorsitzende der Friedensorganisation Pax Christi Deutschland, Heinz Josef Algermissen, ruft die Bundesregierung dazu auf, das Scheitern des Militäreinsatzes in Afghanistan zu bekennen und auf eine zivile Konfliktlösung zu vertrauen. Die internationalen Truppen hätten die Gewalt in Afghanistan nicht gestoppt, sondern eher zur Eskalation beigetragen, schreibt Algermissen in einem am Montag veröffentlichen Brief an Bundesregierung und Bundestag aus Anlass der bevorstehenden Verlängerung des Afghanistanmandats.