Der Filmemacher Peter Lilienthal hat am Sonntag in Berlin die Carl-von-Ossietzky-Medaille erhalten. Mit dem zum 50. Mal von der Internationalen Liga der Menschenrechte vergebenen Preis wurde der Regisseur, Autor und Schauspieler für sein künstlerisches und politisches Lebenswerk geehrt.
Lilienthal gehöre seit Mitte der 1950er Jahre zu den bedeutsamsten Filmschaffenden in der Bundesrepublik, begründete die Liga die Auszeichnung. "Wer den Krieg erlebt hat, muss gegen ihn kämpfen. Die Sehnsucht nach Anpassung kann tödlich sein", sagte der Regisseur selbst.
Lilienthal wurde 1929 als Kind jüdischer Eltern in Berlin geboren und floh als Zehnjähriger mit seiner Mutter nach Uruguay. Sein Vater war zuvor in einem nationalsozialistischen Konzentrationslager umgekommen. Von Lilienthal stammen unter anderem die Filme "Es herrscht Ruhe im Land", "Der Aufstand" oder "Camilo - Der lange Weg zum Ungehorsam".
Die Liga vergibt die undotierte Carl-von-Ossietzky-Medaille seit 1962 an Organisationen oder Einzelpersonen. Frühere Preisträger sind unter anderem der israelische Atomkritiker Mordechai Vanunu, die Bundesarbeitsgemeinschaft "Asyl in der Kirche", der Anwaltsnotdienst der Gegner des G-8-Gipfels in Heiligendamm und der evangelische Theologe Friedrich Schorlemmer.