"Wir verbrauchen durch unser Verhalten nicht nur Vergangenheit, sondern determinieren zudem auch noch die Lebensaussichten für die zukünftige Generation", sagte der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Donnerstagabend in Duisburg.
In seiner ersten Vorlesung als neuer Mercator-Professor an der Universität Duisburg-Essen kritisierte Huber die anhaltende Umweltzerstörung und die zunehmende Staatsverschuldung, die künftigen Generationen große Lasten aufbürdeten. In seinem Vortrag über Generationengerechtigkeit warnte der Theologe zudem davor, der heutigen mittleren Generation zu viel Verantwortung zuzumuten. Sie sei dreifach belastet durch das Arbeitsleben sowie die Verantwortung sowohl für die Ruhestandsgeneration als auch für die Jüngeren. Die Verantwortung zwischen den Generationen müsse "ausbalanciert" werden, sagte Huber.
Mit der 1997 eingerichteten Mercator-Professur soll das wissenschaftliche Vermächtnis des berühmten Duisburger Universalgelehrten Gerhard Mercator aus dem 16. Jahrhundert wachgehalten werden. Huber wird in einer zweiten Vorlesung am 16. Januar über die Energiewende als ethische Herausforderung sprechen. Der frühere Berliner Bischof und EKD-Ratsvorsitzende Huber war vor der Übernahme kirchlicher Leitungsämter Professor für Systematische Theologie in Marburg und Heidelberg und an der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft tätig. Er gehört dem Deutschen Ethikrat an.