Am 11. Mai ist ein Festakt zur Eröffnung der Schau "Heidelberger Katechismus" in der Heiliggeistkirche Heidelberg geplant. Dazu werden der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und der badische evangelische Landesbischof Ulrich Fischer erwartet.
Der Katechismus wurde auf Initiative des Kurfürsten Friedrich III. im Jahr 1563 von Zacharias Ursinus, einem Schüler Philipp Melanchthons, in Heidelberg als Grundlage für den christlichen Unterricht in Kirche und Schule herausgegeben. Die Schrift spielt im Protestantismus weltweit auch nach 450 Jahren eine große Rolle und wurde in mehr als 40 Sprachen übersetzt. Die Schrift ist Bekenntnisschrift der reformierten Kirchen sowie Trost- und Gebetsbuch.
Mündiges Christentum
Schon sein Verfasser Zacharias Ursinus habe 1563 auf ein mündiges Christentum gesetzt, sagte der Theologe Christoph Strohm von der Universität Heidelberg. Die dort gestellten Fragen des christlichen Glaubens seien auch heute noch aktuell. Zur Zeit von Kurfürst Friedrich III. wollte sich der Protestantismus in der Kurpfalz nicht nur vom Katholizismus abgrenzen, sondern auch vom strengen Luthertum.