"Die EKD ist auf dem grünen Auge ziemlich blind", sagte der Sprecher der Christen in der FPD-Bundestagsfraktion, Patrick Meinhardt, der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwochsausgabe).
Es ärgere ihn als Protestanten und Liberalen, dass führende EKD-Vertreter in ihrer Tendenz recht klare parteipolitische Präferenzen durchblicken ließen, betonte Meinhardt. Zwar sei EKD-Synodenpräses Katrin Göring-Eckardt Spitzenkandidatin der Grünen bei der nächsten Bundestagswahl. Dennoch müsse sich die EKD weiterhin neutral verhalten. Göring-Eckardt hatte nach der Kür zur Spitzenkandidatin erklärt, ihr Amt an der Spitze des Kirchenparlaments bis zum Ende des Wahlkampfs ruhen zu lassen.
Meinhardt reagierte auf Äußerungen des EKD-Ratsvorsitzenden Nikolaus Schneider. Dieser hatte in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vielen Grünen-Politikern ein Profil bescheinigt, "das gut zu kirchlichen Positionen passt". Als Beispiele nannte Schneider Forderungen zur sozialen Gerechtigkeit und wertkonservative Positionen zur Frage der Bewahrung der Schöpfung.