Ein Reporter des britischen Rundfunksenders BBC berichtete, Einheiten der M23-Rebellen befänden sich bereits in der Stadt. Augenzeugen erklärten, seit Sonnenaufgang seien in weiten Teilen Gomas Schüsse zu hören. Unklar war zunächst, wer den strategisch wichtigen Flughafen kontrolliert. Während es zunächst hieß, Rebellen hätten ihn eingenommen, erklärte ein UN-Sprecher am Dienstagmorgen, der Airport sei nach wie vor in der Hand der UN-Truppen, die an der Seite der kongolesischen Armee kämpfen.
Zehntausende Kongolesen sind Hilfsorganisationen zufolge auf der Flucht. Die Zahl könnte weiter steigen. Goma hatte wegen der starken Präsenz von UN-Blauhelm-Soldaten zuletzt als sicherer Zufluchtsort im Osten der Demokratischen Republik gegolten. Seit Beginn der Kämpfe im April flüchteten Schätzungen zufolge rund 500.000 Menschen.
Die Organisation M23 ("Bewegung des 23. März") setzt sich vorwiegend um ehemalige Kämpfer der zuletzt von Laurent Nkunda angeführten Miliz CNDP zusammen, die zeitweise in die kongolesische Armee integriert worden waren. Anführer der M23 ist der vom Internationalen Strafgerichtshof als Kriegsverbrecher gesuchte Bosco Ntaganda. Die UN werfen Uganda und Ruanda vor, die Rebellen zu unterstützen. Beide Länder bestreiten dies. Westliche Länder kürzten ihre Entwicklungshilfe an Ruanda. Deutschland stellte die Zahlungen an den Staatshaushalt ein.
Die ruandische Regierung warf unterdessen dem Kongo militärische Aggression vor: Kongolesische Soldaten hätten am Montag bewusst ruandisches Gebiet beschossen. Unabhängige Bestätigungen dafür gab es nicht. Goma grenzt direkt an Ruanda. Die Rebellen der M23 halten seit April Teile der kongolesischen Provinz Nord-Kivu besetzt.