USA: Dominanz der weißen Christen ist zu Ende

USA: Dominanz der weißen Christen ist zu Ende
Weiße Christen garantieren keinen Wahlerfolg in den USA mehr. Ihre seit Gründung der Vereinigten Staaten bestehende politische Dominanz ist einer Studie zufolge bei den Präsidentschaftswahlen Anfang November zu Ende gegangen.

Wie das "Public Religion Research Institute" am Freitag (Ortszeit) mitteilte, ist der Demokrat Barack Obama mit Hilfe einer Allianz besonders von Minderheiten und nicht religionsgebundenen Bürgern gewählt worden. 79 Prozent der Wähler des Republikaners Mitt Romney dagegen seien weiße Christen gewesen, die Hälfte davon weiße Evangelikale.

Bisherige republikanische Strategie

Das habe nicht gereicht, und wegen der demografischen und religiösen Veränderungen in den USA verspreche die bisherige republikanische Strategie der Mobilisierung weißer Christen auch in Zukunft keinen Erfolg, erklärte der Leiter des Instituts, Robert Jones. Obamas siegreiche Koalition gründe sich auf wachsende Bevölkerungssegmente, auf Latinos, Afro-Amerikaner und Menschen ohne religiöse Bindung. 25 Prozent der Obama-Wähler seien Menschen ohne religiöse Bindung gewesen.

Der neuen Erhebung zufolge sind US-Kirchengemeinden offenbar politisch eher heterogen. 74 Prozent der Romney-Wähler erklärten bei der Befragung, in ihrer Gemeinde unterstützten die meisten den Republikaner. 61 Prozent der kirchlich engagierten Obama-Wähler sagten, die meisten in ihrer Gemeinde seien für Obama. Bei der Untersuchung wurden 1.410 Menschen telefonisch befragt.