Berliner "Frostschutzengel" helfen wohnungslosen Osteuropäern

Berliner "Frostschutzengel" helfen wohnungslosen Osteuropäern
Die Berliner Kältehilfe setzt in diesem Winter erstmals auf Streetworker mit speziellen Sprachkenntnissen.

Damit reagieren die Träger der Notübernachtungen auf die seit Jahren steigende Anzahl von wohnungslosen Osteuropäern in der Hauptstadt, sagte der Geschäftsführer der Gebewo Soziale Dienste gGmbH, Robert Veltmann, am Donnerstag in Berlin.

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Die "Frostschutzengel", zwei junge Frauen und ein Mann, sprechen polnisch, russisch und baltische Sprachen. Sie sollen in der kalten Jahreszeit mit Sprachkenntnissen und Wissen über Hilfsangebote den osteuropäischen Obdachlosen zur Seite stehen. Veltmann verwies darauf, dass mittlerweile in manchen Notübernachtungen zwischen 50 und 80 Prozent der Menschen aus Osteuropa stammen.

Spender stellten 80.000 Euro zur Verfügung

Die Schirmherrin des Projektes "Frostschutzengel", Gesine Schwan, lobte die seit zwei Wochen in den Notunterkünften tätigen Streetworker. Sie sorgten dafür, dass das Grundrecht auf Menschenwürde aufrechterhalten werde, sagte die frühere Viadrina-Präsidentin. Für die zunächst bis zum Ende der Kälteperiode Anfang April eingestellten "Frostschutzengel" stellten Spender 80.000 Euro zur Verfügung.

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In Berlin gibt es aktuell ein Netzwerk aus 17 Notübernachtungen sowie weiteren 16 Nachtcafes, die allerdings nicht jede Nacht geöffnet haben. Unter den Trägern der Einrichtungen sind neben Wohlfahrtsverbänden auch Kirchengemeinden und die Berliner Stadtmission mit der größten Notübernachtung in der Lehrter Straße nahe dem Hauptbahnhof.

Insgesamt stünden pro Nacht rund 430 Plätze zur Verfügung. Der Senat geht von rund 500 benötigten Übernachtungsplätzen aus. Im vergangenen Jahr zählte die Kältehilfe rund 460 Übernachtungen pro Nacht. Rund 11.000 Wohnungslose leben Schätzungen zufolge in Berlin, mit steigender Tendenz. 500 bis 600 davon leben nach Einschätzung der Wohlfahrtsverbände tatsächlich auf der Straße.