"Menschen, die aus ganz unterschiedlichen Gründen in ihrer Ehe gescheitert sind und einen Neuanfang suchen, brauchen stärkere Perspektiven", sagte Wiesemann nach einem Gespräch mit Vertretern des Pfarrverbandes Pirmasens und des Katholikenrats im Bistum Speyer. Dafür wolle er sich einsetzen, erklärte der Bischof am Donnerstag.
Es müsse ein pastoraler Weg gefunden geben, ohne die Unauflöslichkeit der Ehe aufzugeben, sagte Wiesemann. Der Bischof sowie die Vertreter des Pfarrverbands und des Katholikenrats seien sich darin einig, dass die Kirche eine Sprache brauche, die die Menschen verstehen. Pastoral- und Gemeindereferenten sollten beispielsweise die Möglichkeit erhalten, zu predigen.
Der Katholikenrat im Bistum Speyer hatte kürzlich Bischof Wiesemann und alle katholischen Bischöfe in Deutschland zu einem "barmherzigen Umgang" mit wiederverheirateten Geschiedenen aufgefordert. Das Laiengremium mahnte eine Neuregelung des katholischen Kirchenrechts an, das die Betroffenen vom Sakramentenempfang ausschließe. Die rigide Anwendung des Kirchenrechts führe zu Unehrlichkeit und Doppelmoral.