"Schlimm daran ist, dass man selbst in unseren engsten Kreisen kein Vertrauen mehr haben kann", sagte der päpstliche Botschafter dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Mittwochsausgabe). "Als Nuntius werde ich mir noch genauer überlegen müssen, was ich zu Papier bringe."
Zur Weitergabe und Veröffentlichung vertraulicher Schriftstücke aus dem direkten Umfeld des Papstes sagte der 73-jährige Périsset: "Wo Menschen sind, da menschelt es." Darum erstaune es ihn nicht, "dass auch in der Kirche Jesu Christi nicht alles dem Evangelium entspricht".
Der Vatikan hatte am Montag bekannt gegeben, dass die vatikanische Justiz im Fall der Verbreitung vertraulicher Dokumente von Papst Benedikt XVI. Anklage gegen den ehemaligen päpstlichen Kammerdiener Paolo Gabriele erhebt. Ihm wird schwerer Diebstahl vorgeworfen. Der Informatiker Claudio Sciarpelletti wird im Zusammenhang mit der "Vatileaks"-Affäre wegen Beihilfe angeklagt.