Die katholischen und hinduistischen Gläubigen reisten zur Marienverehrung aus Deutschland, den Niederlanden, Großbritannien, Frankreich und Dänemark an. Die erste Wallfahrt tamilischer Pilger nach Kevelaer hatte vor 25 Jahren stattgefunden. In Deutschland gibt es rund 45 regionale Tamilengemeinden.
Für die aus Sri Lanka stammenden Tamilen, die als Flüchtlinge nach Europa kamen, ist Kevelaer inzwischen ebenso wichtig wie der Marienwallfahrtsort Madhu in ihrer ursprünglichen Heimat. Kevelaer ist wegen Marienerscheinungen in den Jahren 1641/1642 Wallfahrtsort. Mit gut einer Million Pilger im Jahr ist die Stadt am Niederrhein der größte Wallfahrtsort im Nordwesten Europas.
Die diesjährige Wallfahrt der Tamilen begann am Freitag mit einer Andacht am Gnadenbild und dem Segen. Am Samstag fand ein Pontifikalamt mit dem aus der alten Heimat Sri Lanka angereisten Bischof Thomas Sundanayagam statt. Weit über 10.000 Kerzen wurden nach Angaben der Wallfahrtsleitung an den beiden Tagen von den Gläubigen angezündet. In Gebeten und Gesängen gedachten die Tamilen ihrer schätzungsweise 80.000 bis 100.000 Landsleute, die im Bürgerkrieg auf der Insel Sri Lanka zwischen 1983 und 2009 ums Leben kamen.