Baas sagte der "Bild am Sonntag": "Krankenkassen und Gesundheitsfonds stehen derzeit finanziell sehr gut da. Es gibt keinen Grund, den Kranken sinnlos in die Tasche zu greifen." Die Gebühr von zehn Euro pro Quartal verhindere keine unnötigen Arztbesuche und steuere keine Patientenströme. "Sie ist schlicht ein Ärgernis - für Kranke und für Ärzte", sagte Baas.
Die seit 2004 fällige Abgabe bringe zwar jährlich zwei Milliarden Euro ein. Doch Baas hält diese Einnahmen für verzichtbar. Mit der Abschaffung würden nicht nur Patienten unmittelbar entlastet, sondern auch die Ärzte, weil überflüssige Bürokratie wegfiele.
FDP und Ärzte wollen die Gebühr abschaffen
In der Regierungskoalition dringt vor allem die FDP auf die Abschaffung der Gebühr, konnte sich bislang aber nicht durchsetzen. Auch Ärztevertreter forderten mehrfach den Verzicht auf die Praxisgebühr.
Einer repräsentativen Umfrage der "Bild am Sonntag" zufolge befürwortet eine deutliche Mehrheit der Deutschen die Abschaffung. 77 Prozent seien für den Verzicht auf die Gebühr, nur 20 Prozent wollten sie beibehalten. Das Institut Emnid befragte 503 Personen.