Drygalla hatte das Olympiaquartier in London verlassen, nachdem Berichte über eine Verbindung mit einem führenden Rechtsextremisten bekanntgeworden waren.
Wie Innenminister Caffier weiter mitteilte, hatte es mit Drygalla vor deren Ausscheiden aus dem Polizeidienst intensive Personalgespräche gegeben. Diese seien geführt worden, nachdem 2011 bekanntgeworden sei, dass auch Personen zu ihrem Bekanntenkreis gehören, die der offen agierenden rechtsextremistischen Szene angehören. Zu Mutmaßungen und Gerüchten im Zusammenhang mit den persönlichen Lebensverhältnissen von Drygalla nehme das Ministerium keine Stellung, fügte Caffier hinzu.
Hintergrund: Lebensgefährte aktiv in der rechtsextremen Szene
Der Lebensgefährte der 23-jährigen Rostockerin soll nach Medienberichten im vergangenen Jahr Landtags-Direktkandidat der rechtsextremen NPD in Rostock gewesen sein. Laut NDR soll er regelmäßig für ein NPD-nahes Internetportal schreiben und führendes Mitglied der regionalen Kameradschaft "Nationale Sozialisten Rostock" sein.
Ferner teilte das Innenministerium mit, dass es seit langem das verstärkte Engagement der Sportvereine für Demokratie und Toleranz unterstütze. Der Landessportbund habe sich in einem Ehrenkodex beziehungsweise in entsprechenden Satzungsregelungen ebenfalls zur Unvereinbarkeit rechtsextremistischer Bestrebungen mit den Zielen seiner Mitgliedsorganisationen bekannt.
Der Deutsche Ruderverband hatte zuvor mitgeteilt, dass er am Donnerstag Erkenntnisse zum privaten Umfeld der Ruderin erhalten habe und es daraufhin ein Gespräch mit ihr gegeben habe. Darin habe Drygalla "glaubwürdig bekräftigt, dass sie sich zu den Werten der Olympischen Charta" bekennt. Drygalla habe erklärt, dass sie das Olympische Dorf verlasse, um die Olympiamannschaft nicht zu belasten. Der Ruderverband begrüße diese Entscheidung.