Studie: Viele Zuwanderer beklagen Diskriminierungen

Studie: Viele Zuwanderer beklagen Diskriminierungen
Vier von zehn Menschen mit ausländischen Wurzeln sehen sich laut einer Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes im deutschen Alltag Diskriminierungen ausgesetzt. Die Untersuchung belegt nach einem Bericht der «Frankfurter Rundschau» Benachteiligungen insbesondere auf dem Arbeitsmarkt, im Umgang mit Behörden und in Bildungsinstitutionen.

So berichte knapp ein Fünftel der Migranten von Benachteiligungen am Arbeitsmarkt, wobei sich Menschen türkischer Herkunft mit 31,3 Prozent, Zuwanderer aus Afrika, Asien und Lateinamerika mit 33,3 Prozent und hiervon insbesondere Muslime zu 38,2 Prozent überdurchschnittlich häufig diskriminiert fühlten. Ähnlich hohe Werte stellten die Forscher dem Zeitungsberivht vom Mittwoch zufolge im Bildungssektor fest, wo sich 29 Prozent der Schüler und Studenten türkischer Herkunft sowie 36 Prozent der Muslime aus Afrika und Asien zurückgesetzt fühlten. Die Umgangsformen in Ämtern wie Arbeitsagenturen und Ausländerbehörden werde ebenfalls von rund einem Drittel der genannten Gruppen als diskriminierend empfunden.

Zugrunde liege der Studie die bislang umfangreichste Befragung zur Diskriminierung aufgrund ethnischer Herkunft, Geschlecht, Alter und Religionszugehörigkeit, die bisher in Deutschland vorgenommen wurde. Im Sommer 2011 habe der Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration 7.060 Menschen mit Migrationshintergrund und weitere 2.150 deutschstämmige Personen in den Ballungszentren Berlin, Rhein-Main, Rhein-Ruhr, Halle-Leipzig und Stuttgart zu ihren Diskriminierungserfahrungen in acht Lebensbereichen befragt.