"Ich glaube, die katholische Kirche verabschiedet sich eher vom Zölibat, als dass die Pflege in den Mittelpunkt der Gesellschaft rückt", sagte Fussek dem in Berlin erscheinenden "Neuen Deutschland" (Montagsausgabe). Der geplante staatliche Zuschuss in Höhe von fünf Euro für eine private Versicherung sei "Pipifax" und eine "Ablenkungsdiskussion".
"Seit Einführung der Pflegeversicherung 1995 doktern wir an diesem System herum. Dabei haben wir längst kein Erkenntnisproblem mehr", betonte Fussek. Was fehle, sei gesamtgesellschaftlicher Druck: "Das Schicksal von Julia Timoschenko in der Ukraine hat uns mehr empört als das unserer eigenen Eltern in den Pflegeheimen."
Für den von ihm als Tatenlosigkeit beklagten Zustand machte der Mitarbeiter eines ambulanten Beratungs- und Pflegedienstes in München auch Kassen und Beschäftigte verantwortlich. "Schlechte Pflege ist ein Milliardengeschäft", sagte er.