Merkel warnt vor Folgen des Nichtstuns beim Klimaschutz

Merkel warnt vor Folgen des Nichtstuns beim Klimaschutz
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) drängt beim internationalen Klimaschutz zum Handeln. Mit Nichtstun lade die Weltgemeinschaft "größte verheerende Nebenwirkungen" auf sich, sagte Merkel am Montag beim 3. Petersberger Klimadialog in Berlin. Bei der bis Dienstag andauernden Konferenz nehmen 35 Minister aus aller Welt teil.

Das internationale Ziel, die Erderwärmung auf zwei Grad zu beschränken, sei "mit Sicherheit nicht zu ambitioniert", ergänzte die Kanzlerin. Es fordere den Ökosystemen bereits "das Äußerste" ab. Mit den bisherigen internationalen Zusagen sei allerdings das Zwei-Grad-Ziel "überhaupt nicht zu erreichen".Merkel forderte auch ein Umdenken beim Wachstumsbegriff. Es komme nicht nur auf eine Zunahme des Bruttoinlandsproduktes, sondern auch auf eine nachhaltige Gestaltung der Wirtschaft an.

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Zum Jahresende 2012 läuft das Kyoto-Protokoll aus, das erstmals konkrete Ziele für die Reduktion der klimaschädlichen Treibhausgase in 36 Industrie- und osteuropäischen Reformländern festlegte. Damit werden derzeit allerdings nur noch 15 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen umfasst. Bis 2015 soll ein neues Abkommen ausgehandelt werden. Spätestens 2020 soll ein neuer Weltklimavertrag in Kraft treten, bis dahin gilt das Kyoto-Protokoll weiter.  

Die Klimaschutzlücke "birgt große Gefahr"

Merkel sagte, die Lücke zwischen dem Ende des Kyoto-Protokolls und der Festlegung auf ein neues verbindliches Regelwerk berge eine große Gefahr. Es sei daher wichtig, dass die nächste Weltklimakonferenz am Jahresende in Katar neuen Schwung gebe.

Der Petersberger Klimadialog wurde nach dem Weltklimagipfel 2009 in Kopenhagen ins Leben gerufen. Er soll den internationalen Klimaschutz bei den UN-Klimaverhandlungen wie auch bei der nationalen Klimapolitik der Teilnehmerstaaten voranbringen. Auch China und die USA, die zusammen mehr als die Hälfte des weltweiten Ausstoßes an Kohlendioxid erzeugen, sind dabei.