Nagel sieht zudem die Gefahr, dass die Toleranz, Krankheit und Behinderung anzunehmen, weiter schwinden werde. Es könnte die Frage aufkommen, warum man die Gesellschaft mit einem an einem Down-Syndrom leidenden Kind belaste, wo doch ein einfaches Verfahren zur Erkennung existiere. "Hier muss ich sagen, eine solche Gesellschaft will ich nicht", sagte der Arzt, der seit 2001 auch dem Präsidiumsvorstand des Deutschen Evangelischen Kirchentages angehört.
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Der umstrittene "PraenaTest" soll in wenigen Tagen auf den deutschen Markt kommen, in den USA wird er bereits seit 2011 genutzt. Das Verfahren beruht auf dem Umstand, dass im Blut einer Schwangeren kindliches Erbgut zu finden ist. So kann mit einem einfachen Bluttest festgestellt werden, ob das Ungeborene Trisomie 21, also das Down-Syndrom, hat. Die Firma "LifeCodexx" will damit eine risikofreie Untersuchung zu Methoden wie der Fruchtwasseranalyse bieten, die ein Fehlgeburtsrisiko von etwa einem Prozent hat.