Geber-Konferenz sagt Milliardenhilfen für Afghanistan zu

Geber-Konferenz sagt Milliardenhilfen für Afghanistan zu
Afghanistan erhält auch nach dem geplanten Abzug ausländischer Truppen umfangreiche internationale Hilfe. Bei einer Geberkonferenz in Tokio sagte die Staatengemeinschaft dem krisengeschüttelten Land am Sonntag 16 Milliarden US-Dollar (rund 13 Milliarden Euro) für die kommenden vier Jahre bis 2015 zu.

Zuvor hatte der afghanische Präsident Hamid Karsai nach Berichten afghanischer Medien an die Geberländer appelliert, Afghanistan weiter beizustehen. Er versprach zudem, die ausufernde Korruption im Land energisch zu bekämpfen.

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Die Afghanistan-Konferenz in Tokio knüpfte die Hilfsgelder für das Land an klare Bedingungen. Damit wollen die Geberländer Korruption und Missbrauch der Finanzmittel vorbeugen. Afghanistan ist weiterhin in hohem Maße auf Hilfe von außen angewiesen. Die NATO will ihre Kampftruppen 2014 vom Hindukusch abziehen.

Die USA, Japan und Deutschland sind die drei wichtigsten Geberländer für Afghanistan. Deutschland - der drittgrößte Geber nach den USA und Japan - hat 430 Millionen Euro im Jahr allein an Aufbauhilfen bis 2016 in Aussicht gestellt.

Clinton: "... auch die Frauen"

Trotz der Erfolge der vergangenen zehn Jahre sei die Wirtschaftskraft Afghanistans immer noch gering und die Sicherheitslage ein Hindernis für Investitionen, erklärte Präsident Karsai. Auch UN-Generalsekretär Ban Ki Moon argumentierte auf der Konferenz, dass die Wirtschaft Afghanstans noch zu schwach sei, um ohne Hilfe von außen auszukommen.

Die über 70 Teilnehmerstaaten der Konferenz hatten auf Zusagen zur Bekämpfung der Korruption in Afghanistan gedrängt. US-Außenministerin Hillary Clinton unterstrich die Notwendigkeit von Reformen: "Darunter fallen auch Korruptionsbekämpfung, eine bessere Regierungsführung, eine verlässliche Rechtsprechung und bessere Arbeitsmarktchancen für alle Afghanen, auch die Frauen", sagte Clinton.

Afghanistan hat seit 2002 beinahe 60 Milliarden US-Dollar an Hilfe erhalten. Laut Weltbank macht die finanzielle Unterstützung von außen praktische das gesamte Bruttoinlandsprodukt aus. Nach Einschätzung der afghanischen Regierung wird es mehr als ein Jahrzehnt dauern, diese starke Abhängigkeit zu überwinden.