Bibelserie: Entspannung im Bad und auf den Bergen

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Die fromme Susanna wähnte sich alleine in ihrem Garten, als sie ein Erholungs- und Pflege- Bad nahm. Gemälde von Lorenzo Lotto, 1517.
Bibelserie: Entspannung im Bad und auf den Bergen
Was die Bibel über Ruhe, Erholung und Urlaub sagt
Niemand kann ununterbrochen arbeiten, wandern, predigen oder zuhören. Auch die Menschen in biblischen Zeiten brauchten so etwas wie Urlaub: Da sehnt sich ein Psalmbeter nach einer Flugreise, eine Frau gönnt sich ein Wellnessbad, und Jesus versucht, sich vor den Menschenmassen zurückzuziehen - in die Berge. Schon in der Schöpfungsgeschichte wird deutlich: Gott hat das Ausruhen gleich mit erschaffen.

Erholung am Sabbat

1. Mose 2,2; 2. Mose 20,8ff; Markus 2,27, Lukas 6,6-11

Sogar Gott selbst braucht Erholung nach anstrengenden Tätigkeiten. Nach der Erschaffung der Welt segnete Gott "den siebten Tag und heiligte ihn, weil er an ihm ruhte von allen seinen Werken, die er geschaffen und gemacht hatte". Zur Erinnerung daran sollen auch die Menschen am siebten Tag der Woche ruhen. In den Zehn Geboten im 2. Buch Mose heißt es: "Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligest. Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darinnen ist, und ruhte am siebenten Tage."

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Im 5. Buch Mose wird eine andere Begründung für die Sabbatruhe genannt: "Denn du sollst daran denken, dass auch du Knecht in Ägyptenland warst und der Herr, dein Gott, dich von dort herausgeführt hat mit mächtiger Hand und ausgestrecktem Arm. Darum hat dir der Herr, dein Gott, geboten, dass du den Sabbattag halten sollst." Die Erfahrung der harten Arbeit während der Sklaverei in Ägypten hatte den Israeliten gezeigt, wie wichtig Erholungszeiten sein können. Es kommt allerdings auch darauf an, die Sabbatruhe für sich zu nutzen und sie weder nur gelangweilt zu verschlafen noch mit Unternehmungen zu überfüllen. Jesus ermahnte diejenigen, die das Gebot der Sabbatruhe zu genau nahmen und selbst gegen Wunderheilungen am siebten Tag der Woche protestierten.
Zitat: "Der Sabbat ist um des Menschen willen gemacht und nicht der Mensch um des Sabbats willen."

Flugreise

Psalm 55,7
Die Sehnsucht danach, den Bedrängnissen des Alltags zwischendurch mal entfliehen zu können, verbindet uns mit den Menschen biblischer Zeit. Obwohl damals unvorstellbar schien, was heute per Flugzeug problemlos möglich ist, seufzte schon ein Psalmbeter vor mehreren tausend Jahren:
Zitat: "O hätte ich Flügel wie die Tauben, dass ich wegflöge und Ruhe fände!"

Ausruhen nach einer Wanderung

Esra 8,32; 2. Samuel 16,14
Nach einer langen Wanderung, freut man sich auf eine erholsame Rast. Das ging den Menschen zu biblischer Zeit nicht anders. Als das Volk sich noch im Exil befand, bekam der Priester Esra eines Tages vom persischen König Artaxerxes den Auftrag, mit seinen Leuten nach Jerusalem zu reisen und dort den Tempeldienst wieder in Gang zu bringen. Doch nach dem langen Fußmarsch gingen sie nicht sofort zum Tempel, sondern gönnten sich erst einmal eine ausgiebige Erholung: "Und wir kamen nach Jerusalem und ruhten dort drei Tage aus." Und auch König David brauchte Erholung nach einem nervenaufreibenden Fußmarsch und gönnte sich eine Auszeit.
Zitat: "Der König kam mit allem Volk, das bei ihm war, müde an den Jordan und ruhte dort aus."

Seelenruhe

Psalm 62,2-6; 131,2
Lärm ist der hörbare Feind der Stille. Ihm zu entfliehen ist der erste Schritt zur Erholung. Doch rasch melden sich die inneren Stimmen und bringen Unruhe. Es dauert eine Weile, bis Stille auch in den Kern des Menschen, die Seele, Einzug halten kann. Wer betet, weiß darum: Stille ist mehr als die Abwesenheit von Geräuschen, Stille ist ein innerer Seelenzustand, eine Voraussetzung dafür, dass sich die Seele öffnet. David, von dem viele Gebete überliefert sind, kennt die Wichtigkeit der Seelenruhe. "Meine Seele ist still und ruhig geworden wie ein kleines Kind bei seiner Mutter", heißt es in einem der ihm zugeschriebenen Psalmen, "wie ein kleines Kind, so ist meine Seele in mir."
Zitat: "Sei nur stille zu Gott, meine Seele."

Susannas Erholungsbad

Stücke zum Buch Daniel 1 (apokryph)
Die fromme Susanna wähnte sich alleine in ihrem Garten, als sie ein Erholungs- und Pflege- Bad nahm. Doch zwei geifernde Alte hatten sich zu ihr geschlichen und stellten sie vor die Wahl: Entweder sie solle sich ihnen willig zeigen, oder die Alten würden sie des unzüchtigen Verhaltens anzeigen. Susanna schrie um Hilfe und fand sich als Angeklagte vor Gericht wieder. Doch der Richter Daniel überführte die alten Lüstlinge der Lüge und ließ sie hinrichten. Auf dass Susanna wieder erholsame Gartenbäder nehmen konnte.
Zitat: "Holt mir Öl und Salben und schließt den Garten zu, damit ich baden kann!"

Jesus will allein sein

Matthäus 14,13
Auch Jesus brauchte manchmal etwas Erholungszeit für sich. Als er hörte, dass Johannes der Täufer enthauptet worden war, "fuhr er von dort weg in einem Boot in eine einsame Gegend allein". Doch die Menschen gönnten ihm die Ruhe nicht lange. Denn "als das Volk das hörte, folgte es ihm zu Fuß aus den Städten. Und Jesus stieg aus und sah die große Menge; und sie jammerten ihn und er heilte ihre Kranken."
Zitat: "Als das Jesus hörte, fuhr er von dort weg in einem Boot in eine einsame Gegend allein."

Erholung nur für Reiche?

Sirach 31,3f; Lukas 12,19f
"Der Reiche arbeitet und kommt dabei zu Geld, und wenn er ausruht, kann er's auch genießen. Der Arme arbeitet und lebt doch kärglich, und wenn er ausruht, wird er zum Bettler", heißt es im Buch Sirach. Doch so einfach ist es nicht immer, mahnt Jesus. Gerade die Reichen sollten es sich auf ihrem Polster des Reichtums nicht zu bequem machen. In einem Gleichnis erzählt er davon, dass ein reicher Kornbauer sich einen Getreidevorrat anhäuft, um dann zu sich sagen zu können: "Liebe Seele, du hast einen großen Vorrat für viele Jahre; habe nun Ruhe, iss, trink und habe guten Mut!" Da allerdings spricht Gott zu diesem Bauern: "Du Narr! Diese Nacht wird man deine Seele von dir fordern; und wem wird dann gehören, was du angehäuft hast?" Es komme also nicht darauf an, sich auf seinem weltlichen Reichtum auszuruhen, meint Jesus, vielmehr solle man die Gelegenheit nutzen, vor Gott reich zu werden.
Zitat: "Der Reiche arbeitet und kommt dabei zu Geld, und wenn er ausruht, kann er's auch genießen. Der Arme arbeitet und lebt doch kärglich, und wenn er ausruht, wird er zum Bettler"