Gorbatschow ist der erste Träger der mit 10.000 Euro dotierten Auszeichnung, die an den 2007 gestorbenen Philosophen, Kernphysikers und Friedensforscher erinnert. Die Laudatio hielt der frühere Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP).
Gorbatschow erhalte die Auszeichnung "für seinen Mut, im Geschick unserer Zeit Verantwortung gewagt und gelebt zu haben", hieß es zur Begründung. Gewürdigt würden seine Verdienste, "im Wettrüsten der Systeme der Welt in gemeinsam angewandter Vernunft eine offene Zukunft bewahrt zu haben und die Chance, die politisch weiterhin anerkannte Institution des Krieges als Mittel der Konfliktlösung zu überwinden."
Die von der Weizsäcker-Stiftung und der Weizsäcker-Gesellschaft im westfälischen Engern ausgelobte Medaille soll künftig alle vier Jahre verliehen werden. Anlässlich des 100. Geburtstages des 1912 geborenen Kernphysikers war in Berlin zu einem Symposium "Wissen und Verantwortung in unserer Zeit" eingeladen worden. Referenten waren unter anderem sein Bruder, der frühere Bundespräsident Richard von Weizsäcker, und der Philosoph Richard David Precht