Entwicklungsgesellschaft macht Milliardenumsatz

Entwicklungsgesellschaft macht Milliardenumsatz
Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) hat im ersten Jahr ihres Bestehens mehr als zwei Milliarden Euro Umsatz gemacht.

Das waren rund zehn Prozent mehr als vor der Fusion, sagte der scheidende Vorstandschef der staatlichen Entwicklungsorganisation, Bernd Eisenblätter, am Dienstag in Berlin. Die GIZ war am 1. Januar 2011 aus der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ), der Weiterbildungsagentur Inwent und der Personalvermittlung Deutscher Entwicklungsdienst (DED) hervorgegangen.

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Hauptauftraggeber war 2011 mit 75 Prozent (rund 1,53 Milliarden Euro) das Bundesentwicklungsministerium. Andere Auftraggeber waren das Auswärtige Amt, das Bundesumweltministerium, das Verteidigungsministerium sowie ausländische Regierungen und internationale Organisationen wie die Vereinten Nationen. Ende 2011 arbeiteten knapp 17.200 Mitarbeiter für die GIZ, davon 80 Prozent im Ausland.

Eisenblätter, der am Ende Juni in Ruhestand geht, bezeichnete in seiner Bilanz die von Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) umgesetzte Fusion als gelungen. Die Organisation sei ein "noch besserer Dienstleister für die Bundesregierung" geworden, das Know-How werde noch mehr nachgefragt. Eisenblätter hob hervor, dass die GIZ sich nun auch in Deutschland engagieren könne. So unterstütze sie zum Beispiel in Bayern ein Projekt zur Förderung der Wasserkraft.

Neues Selbstbewusstsein

Die alte Form der Entwicklungshilfe nannte Eisenblätter ein "Auslaufmodell". Es gebe neue und wichtige Akteure in der Zusammenarbeit sowie ein neues Selbstbewusstsein der Entwicklungsländer. Diese sollten ihre Interessen stärker umsetzen. Im Gegenzug sei es auch legitim, dass Deutschland seine Interessen stärker einbringe.

Der Staatssekretär im Bundesentwicklungsministerium, Hans-Jürgen Beerfeltz, zeigte sich angesichts der Rekordeinnahmen der GIZ positiv überrascht, da noch "in erheblichem Umfang Fusionslasten zu bewältigen" waren. Er hob hervor, dass die GIZ sich anders als ihre Vorgängerorganisationen weiter für die Wirtschaft geöffnet habe. So könne sie viel stärker als vorher für deutsche Unternehmen tätig sein.

Zum ersten Juli wird die frühere baden-württembergische Umweltministerin Tanja Gönner (CDU) neue Vorstandschefin der GIZ. Der siebenköpfige Vorstand wird auf fünf Personen verkleinert, neben Gönner sind dies Cornelia Richter, Tom Pätz, Hans-Joachim Preuß und Christoph Beier. Der ursprüngliche aus sieben Männern bestehende Vorstand hatte für Kritik gesorgt. Beerfeltz bezeichnete die neue Vorstandsriege als "bewusst vielfältiger und schlagkräftiger".