Welby ist erst seit einem Jahr Bischof von Durham. Der 56-Jährige gilt als Befürworter der Weihe von Frauen zu Bischöfen. Vor seiner Zeit als Geistlicher arbeitete Welby für eine Ölfirma. Seit 2012 sitzt er in einer parlamentarischen Kommission zur Erarbeitung neuer Standards für das Bankenwesen.
Der Nominierungskommission gehören Geistliche und Laien an. Wer als zweiter Kandidat benannt wurde, der ebenfalls akzeptiert würde, ist noch nicht bekannt. Sobald die Beratungen abgeschlossen sind, übermittelt der Premierminister die beiden Namen der Königin. Sie wird dann verkünden, wer das neue Kirchenoberhaupt wird.
Der Wechsel an der Spitze fällt in eine schwierige Phase der Anglikanischen Kirche. Während der zehnjährigen Amtszeit des liberalen Kirchenmanns Williams drohte eine Spaltung der Kirche: Liberale und Konservative streiten sich darum, ob Frauen und offen homosexuell lebende Männer ordiniert werden dürfen. Die Wahl des Nachfolgers wird auch als Zeichen gewertet, in welche Richtung sich die Kirche weiterentwickeln wird. Weltweit hat die anglikanische Gemeinschaft rund 77 Millionen Anhänger.
Britische Medien: Justin Welby soll neues Anglikaner-Oberhaupt werden
Britische Medien: Justin Welby soll neues Anglikaner-Oberhaupt werden
Der Bischof von Durham, Justin Welby, soll offenbar Erzbischof von Canterbury und damit Oberhaupt der anglikanischen Kirche werden. Wie mehrere britische Zeitungen berichteten, soll sich die Nominierungskommission nach langwierigen Beratungen für Welby als Nachfolger von Rowan Williams (62) entschieden haben, der im März angekündigt hatte, sein Amt zum Jahresende niederzulegen. Er war zehn Jahre lang im Amt.