Der Gesetzentwurf sieht vor, dass im bürgerlichen Gesetzbuch "Ehemann" und "Ehefrau" durch "Eheleute" sowie "Mutter" und "Vater" durch den Begriff "Eltern" ersetzt werden. Auch soll ein Kind nicht mehr automatisch den Namen vom Kindsvater übernehmen müssen. Ein zusätzlicher Artikel präzisiert, dass eine Hochzeit ein Vertrag zwischen zwei Personen desselben oder verschiedenen Geschlechts ist.
Verboten bleibt weiterhin, dass sich männliche Homosexuelle ihren Kinderwunsch mit einer Leihmutter erfüllen. Lesbische Paare müssen zur künstlichen Befruchtung nach wie vor ins Ausland, nach Belgien oder Spanien fahren: Die In-vitro-Fertilisation bleibt ihnen verboten. Allerdings hat die Sozialistische Partei bereits angekündigt, bei der Lesung im Parlament einen Änderungsantrag zu stellen, der lesbischen Frauen die künstliche Befruchtung erlaubt.
Kritik von Kirchenvertretern
Mit dem Gesetzentwurf setzt Präsident François Hollande sein Wahlversprechen Nummer 31 um. Kritik an der geplanten Homo-Ehe sowie dem Adoptionsrecht kommt von Kirchenvertretern. Vor allem Katholiken rufen zum Protest gegen "eine Täuschung, die eine Grundlage unserer Gesellschaft ins Wanken bringt" auf, wie der Pariser Erzbischof André Vingt-Trois am Wochenende in Lourdes auf der Versammlung der französischen Bischöfe sagte. Am 18. November ist eine Demonstration gegen die Homo-Ehe geplant.