Zugleich beklagte Ulrich in dem vom ZDF übertragenen Gottesdienst die rechtsextreme Gewalt in Deutschland wie auch die gewaltsam ausgetragenen Konflikte in der Welt: "Wir sehen in Syrien, in Somalia, an vielen Orten dieser Welt, wohin der Weg der Friedlosigkeit und Unbarmherzigkeit, wohin Gnadenlosigkeit und Fundamentalismus führen: in Verfolgung, Hunger, Flucht und Tod."
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Schwerpunktthema der EKD-Synode, die bis Mittwoch im Ostseebad Timmendorfer Strand berät, sind die Vorbereitungen zum 500. Reformationsjubiläum im Jahr 2017. "Reformation stellt Kirche wieder auf Anfang - und stellt sie hinein in die Welt", sagte Bischof Ulrich vor Beginn der Beratungen des Kirchenparlaments. Zugleich betonte der leitende Geistliche der gastgebenden Nordkirche das Verbindende im christlichen Glauben. Das Wort Gottes sei "größer als alle Konfessionen". "Und darum wollen wir gemeinsam weiter alles tun, um trennende Grenzen zu überwinden und zu überschreiten", sagte Ulrich mit Blick auf die katholische Kirche.
Am Mittag: Bericht des Ratsvorsitzenden
In fünf Jahren erinnern die protestantischen Christen an die Veröffentlichung der 95 Thesen durch Martin Luther (1483-1546) im Jahr 1517, in denen dieser die damaligen Missstände in der Kirche anprangerte. Dieses Ereignis gilt als Ausgang der weltweiten Reformation, aus der die evangelische Kirche hervorging.
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Am Mittag sollten die Beratungen des Kirchenparlaments beginnen. Traditionell steht am Eröffnungstag der Synode der Bericht des EKD-Ratsvorsitzenden Nikolaus Schneider im Mittelpunkt. Darin nimmt der oberste Repräsentant von fast 24 Millionen protestantischen Christen in Deutschland Stellung zu aktuellen gesellschaftlichen Fragen.
Grußworte zur Eröffnung sollten unter anderem Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) und der Präsident des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken, Alois Glück, sprechen. Für Montag wird Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erwartet.