Die Regierung beorderte nach dem Angriff auf die lutherische Sarhadi-Kirche in Mardan zwar Polizeikräfte auf das Gelände der Gemeinde, wie pakistanische Zeitung "Express Tribune" (Samstagsausgabe) berichtete. Doch erklärten die Gemeindemitglieder, sie lebten weiter in Angst.
"Die christliche Gemeinschaft ist weiterhin besorgt um die Sicherheit der Kirche und hat die Armee um Sicherheitsvorkehrungen gebeten", erklärte Munawar Akhtar Masih, ein Mitglied der zuständigen Diözese. Bei einer blutigen Protestwelle gegen ein Anti-Islam-Video am 21. September hatten Demonstranten auch die Sarhadi-Kirche in Mardan in Brand gesteckt und den Kindergarten sowie Wohnhäuser der Gemeinde zerstört.
Bisher keine konflikte zwischen Christen und Muslimen in Mardan
Mardan, im Nordwesten des Landes an der Grenze zu Afghanistan, ist die zweitgrößte Stadt in der Region. Konflikte zwischen Christen und Muslimen waren dort bislang nicht aufgetreten. Pakistans Regierung hat den Angriff auf die Kirche schwer verurteilt.
Die Kirche befindet sich nur ein paar Meter von der Kaserne des Punjab-Regimentes der pakistanischen Armee entfernt. Auf die Kaserne war im Februar 2011 ein schwerer Terroranschlag verübt worden. Ein Junge in Schuluniform sprengte sich auf dem Übungsplatz des Regiments in die Luft und tötete über 30 Rekruten.