Das Verhältnis zwischen verschiedenen Religionsgemeinschaften müsse von Respekt und Toleranz getragen sein, sagte Merkel in ihrem wöchentlichen Video-Podcast. "Und es muss die Kraft dazu bestehen, auch unterschiedliche Auffassungen zu benennen", ergänzte sie. Dafür sollte man sich mit anderen Religionen auskennen.
Für sie sei die Religion ständiger Begleiter, sagte Merkel. Sie finde es sehr befreiend, "dass man als Christ Fehler machen darf; dass man weiß, es gibt etwas Höheres als nur den Menschen". Die Kirche müsse lebendig sein, auf Menschen zugehen und "dort ansetzen, wo die Menschen auch Probleme haben", sagte die Kanzlerin. Angesichts sinkender Mitgliederzahlen müssten Vertreter der Kirche auch zunehmend bereit sein, über Grundfragen des Glaubens zu sprechen.
Merkel besucht am Montag erstmals die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Vor dem Kirchenparlament will sie über das im Jahr 2017 anstehende 500. Reformationsjubiläum sprechen, das im Mittelpunkt der Beratungen am Timmendorfer Strand steht.