"Jeder, der sich zu Lebzeiten für eine Organspende entscheidet, entlastet seine Angehörigen", sagte Bahr am Mittwoch im rbb-Inforadio. Am Donnerstag tritt eine Gesetzesänderung inkraft, nach der jeder Bürger erklären soll, ob er bereit ist, Organe zu spenden. Einen Zwang dazu gibt es aber nicht.
Um die sogenannte Entscheidungslösung umzusetzen, sollen die Krankenversicherungen alle Bürger ab einem Alter von 16 Jahren anschreiben und die Erklärung abfragen. Bislang mussten sich Spendewillige den Spendeausweis selbst besorgen oder die Angehörigen wurden nach dem Tod des potenziellen Spenders um eine Entscheidung gebeten.
Bahr warb erneut für eine Entscheidung für die Organspende. Man könne jemand anderem eine zweite Lebenschance geben. "Das ist ein Akt der Nächstenliebe", sagte Bahr.
Der Gesundheitsminister räumte ein, dass die jüngst bekannt gewordenen Manipulationsskandale das Vertrauen in das Organspendesystem massiv beschädigt hätten. Dabei wurden Daten von Patienten verändert, um sie auf der Warteliste nach vorn rutschen zu lassen. In der Folge hatten Ärzte, Kassen und Krankenversicherungen unter anderem mehr Kontrollen vereinbart.