Schon an der Plenarsitzung, die am Donnerstag turnusmäßig in Berlin zusammenkommt, wird Omerika nicht mehr teilnehmen. Sie kündigte an, einen entsprechenden Brief werde sie Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) in den kommenden Tagen zukommen lassen.
Omerika ist eine von zehn Einzelpersonen, die zur zweiten Phase der Islamkonferenz noch unter der Leitung des damaligen Innenministers Thomas de Maizière eingeladen worden waren. Neben den Einzelpersonen nehmen an der Tagung 17 Vertreter von Bund, Ländern und Kommunen sowie sechs Vertreter muslimischer Verbände teil. Bereits im zweiten Jahr in Folge ist nun Innenminister Friedrich der Gastgeber.
Omerika erklärte, Friedrich habe durch notorische Ausfälle gezeigt, wie wenig er sich eigentlich mit dem Thema auseinandersetze. "Die Islamkonferenz war ursprünglich eine gute Idee und hat wichtige Impulse gegeben, etwa zur Einrichtung von Lehrstühlen für islamische Theologie oder auch in Richtung Versachlichung einer emotional geführten Islamdebatte", sagte sie. "Aber inzwischen kommt mir das Gremium immer sinnloser vor."
Den letzten Ausschlag für ihren Austritt habe gegeben, wie das Innenministerium vor wenigen Wochen mit einer Studie zu "Lebenswelt junger Muslime in Deutschland" umgegangen sei, sagte Omerika. "Friedrich hat die Ergebnisse verzerrt dargestellt und damit wieder einmal einen populistischen Diskurs bedient, der die muslimische Bevölkerung ausgrenzt."