Der neue "Zacharias Frankel Campus Europe" ist ein Ableger der in Los Angeles beheimateten "Ziegler School of Rabbinic Studies" und ein Gemeinschaftsprojekt mit der Leo Baeck Foundation. Zudem soll mit der Potsdamer Universität kooperiert werden. Der Lehrbetrieb wird zum Wintersemester aufgenommen werden, die ersten Studierenden werden voraussichtlich 2013 beginnen.
"Nach der Eröffnung des liberalen Abraham Geiger Kollegs an der Universität Potsdam vor 13 Jahren entsteht nun auch eine Ausbildungsstätte für das konservative Judentum", sagte der Vorsitzende der Baeck-Stiftung und Rektor des Geiger-Kollegs, Walter Homolka. Potsdam werde durch die Kooperation zu einem weltweit einzigartigen Ausbildungsort für das nichtorthodoxe Judentum.
Das neue konservative Rabbinerseminar bringe wichtige Impulse für Jüdische Gemeinden in ganz Europa, sagte der Vorsitzende der Allgemeinen Rabbinerkonferenz, der westfälische Landesrabbiner Henry G. Brandt. Die Rabbinerkonferenz freue sich, dass die Pluralität im Judentum dieses Landes damit eine weitere wichtige Institution erhalte.
Die "Ziegler School of Rabbinic Studies" wurde vor mehr als 30 Jahren als erstes konservatives Rabbinerseminar an der Westküste der USA gegründet. Die neue europäische Ausbildungsstätte in Potsdam ist nach dem Begründer des konservativen Judentums, Rabbiner Zacharias Frankel (1801-1875) benannt, der 1854 das Jüdisch-Theologische Seminar in Breslau eröffnete.
Neben dem neuen Potsdamer Frankel Campus gibt es in Deutschland derzeit drei weitere Ausbildungsstätten für Rabbiner. Für das liberale Judentum wurde in Potsdam im Jahr 2000 das Abraham-Geiger-Kolleg eröffnet, für die orthodoxe Ausrichtung 2005 in der Bundeshauptstadt das Berliner Rabbinerseminar. Die ultra-orthodoxe jüdische Vereinigung Chabad Lubawitsch betreibt zudem in der Berlin die nicht-akademische, private Ausbildungsstätte "Yeshiva Gedola".