Eine entsprechende Vereinbarung mit dem Missbrauchs-Beauftragten der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, unterschrieben Kirchenvertreter am Montag. Beide Kirchen seien wichtige Partner auf dem Weg zu einem breiten gesellschaftlichen Bündnis gegen sexuelle Gewalt, erklärte Rörig.
Teil der Vereinbarungen ist ein Bericht der Kirchen an den Beauftragten über die Schritte, die sie bereits unternommen haben, um Präventionskonzepte für ihre Einrichtungen zu entwickeln. Der Bevollmächtigte des Rates der EKD, Prälat Bernhard Felmberg, erklärte, die evangelische Kirche bekenne sich damit zu ihrer Verantwortung.
Befragung läuft
Beide Kirchen hatten nach dem Missbrauchsskandal 2010 begonnen, ihre Leitlinien zum Umgang mit dem Problem sexueller Gewalt zu entwickeln oder zu verbessern. Evangelische und katholische Einrichtungen nehmen auch an einer Befragung in diesem und im kommenden Jahr teil, von der sich der Missbrauchsbeauftragte mehr Klarheit über den tatsächlichen Umgang mit der Thematik erhofft.
Der Unabhängige Beauftragte für Fragen sexuellen Kindesmissbrauchs schließt gegenwärtig mit zahlreichen Dachorganisationen solche Vereinbarungen ab. Der Deutsche Olympische Sportbund, die kommunalen Spitzenverbände und einige Wohlfahrtsverbände haben sie bereits unterzeichnet. Sie sind Folge der Beschlüsse am Runden Tisch Missbrauch, wonach sich alle Einrichtungen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, an Leitlinien zur Prävention und Aufklärung von Missbrauchsfällen halten sollen.
Runden Tisch eingerichtet
Nach dem Missbrauchskandal in der katholischen Kirche, der 2010 öffentlich geworden war, hatte die Bundesregierung einen Runden Tisch eingerichtet, der sich mit den Folgen auseinandersetzen sollte. Teil der Vereinbarungen ist die Präventionsarbeit in Institutionen. In der evangelischen Kirche waren ebenfalls Missbrauchsfälle bekanntgeworden.