Christen in Deutschland müssten sich mehr als bisher als Teil der weltweiten Christenheit begreifen, die Verantwortung für verfolgte Glaubensbrüder trage, sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete am Donnerstag bei einem "Christustag" in Herrenberg (Baden-Württemberg). Das Treffen wurde von der pietistischen "ChristusBewegung Lebendige Gemeinde" und der Evangelischen Vereinigung für Bibel und Bekenntnis Baden veranstaltet.
Das Thema Christenverfolgung ist nach Kauders Worten in Politik und Kirche lange nicht vorgekommen. Gezielte Nachfragen dazu - etwa durch Regierungskontakte - oder öffentliche Beiträge im Bundestag hätten jedoch vereinzelt zu Verbesserungen geführt. Das gelte etwa für Länder wie Indien, wo offen über die Benachteiligung und Verfolgung von Christen gesprochen werden könne. Für Christen wolle man keine Sonderrechte, aber jene Freiheit, wie sie etwa hierzulande Muslime genössen, sagte Kauder.
"In den Medien nur Randthema"
Nach Einschätzung des Hilfswerkes "Open Doors" kommt das Thema Christenverfolgung in Deutschland in den Medien nur am Rande vor. Dabei nehme die Verfolgung weltweit - besonders in islamischen Ländern - dramatisch zu. Diese reiche von Benachteiligung über gezielte Diskriminierung bis hin zu Gefahr für Eigentum, Leib und Leben, sagte Markus Rode, der Geschäftsführer des Hilfswerkes. Seinem "Weltverfolgungsindex 2012" zufolge werden rund 100 Millionen Christen wegen ihres Glaubens verfolgt. Besonders gefährdet seien sie in Nordkorea, Afghanistan und im Iran.