Er empfinde es als falsch, von einer "Steuerlast" zu sprechen. Es gebe vielmehr eine Steuerpflicht oder Steuerschuld gegenüber der Allgemeinheit. Deshalb zahle er Steuern gern, sagte der Vorsitzende der nordelbischen Kirchenleitung. Ulrich räumte zugleich ein, dass er zu den "Besserverdienern" gehöre.
Der Bischof berichtet vom Besuch eines Finanzberaters, der ihm als Steuersparmodell den Kauf einer Neubauwohnung in Dresden empfahl. So könne er seine Steuerschuld gegenüber dem Staat auf null bringen. Das habe er "freundlich, aber bestimmt abgelehnt", sagte der Bischof. Er wolle mit der Steuer nicht tricksen, weil er wisse, "dass es für alle Menschen nur dann gerecht zugehen kann, wenn jeder nach seinen Möglichkeiten gibt". Das sei auch für seinen christlichen Glauben wichtig.
Nach Ulrichs Worten hat schon Jesus das Solidarprinzip gekannt und gesagt: "Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und gebt Gott, was seins ist." Das Recht des Staates, Steuern zu erheben, werde biblisch bejaht. Steuern seien auch ein Akt der Solidarität mit Benachteiligten und Armen.