"Unser Religionsrecht gilt nicht nur für die christlichen Kirchen, sondern für alle Religionen, die bereit sind, sich auf bestimmte Voraussetzungen einzulassen", sagte Dröge dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Berlin. "Die Frage, welche Bedeutung der Islam in Zukunft haben wird, hängt wesentlich davon ab, wie dieser Integrationsprozess gelingt."
Die den Religionsgemeinschaften in Deutschland zuerkannten Rechte seien auf Verbände ausgerichtet, die Mitglieder haben. Sie organisierten sich als Vereine und könnten den Status der Körperschaft des öffentlichen Rechts beantragen, sagte Dröge weiter. Er würde sich wünschen, dass solch eine Entwicklung auch für den islamischen Glauben in Gang kommt.
"Die Muslime, die hier leben, gehören zu Deutschland"
Die Chance für den islamischen Glauben in Deutschland bestehe darin, sich in diesem System eine Heimat zu verschaffen, "und dann auch alle Rechte genießen zu können, die unser Religionsrecht bietet, wie Religionsunterricht an öffentlichen Schulen, theologische Fakultäten, religiös geprägte Sozialarbeit, Seelsorge und Verkündigung im öffentlichen Raum".
In einem Interview mit der Wochenzeitung "Die Zeit" hatte Bundespräsident Joachim Gauck gesagt, er habe den Satz seines Vorgängers Christian Wulff, der Islam gehöre zu Deutschland, zwar nicht übernommen, seine Intention teile er aber. "Ich hätte einfach gesagt, die Muslime, die hier leben, gehören zu Deutschland", sagte Gauck der Zeitung.