Unter dem Motto "Händel und die Konfessionen" werden sich bis zum 10. Juni zahlreiche internationale Künstler an rund 30 Orten den Werken des gebürtigen Hallensers widmen. Dazu gehören auch neue Spielstätten, wie etwa die Moritzkirche in Halle, die St. Andreaskirche in der Lutherstadt Eisleben und das Lutherhaus in Wittenberg. Auf dem Programm stehen mehr als 100 Konzerte, Opern, Führungen und Vorträge. Die Veranstalter rechnen wieder mit über 40.000 Besuchern.
Zum Auftakt unterstrich die Schirmherrin der diesjährigen Händel-Festspiele, Margot Käßmann, die Bedeutung für die Lutherdekade. Händels Lebensweg sei von der Reformation geprägt gewesen, sagte die Luther-Botschafterin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Dies habe sich beispielsweise daran gezeigt, dass er mit seinen Einnahmen die Schuldgefangenen und Armenkrankenhäuser unterstützt habe. Zudem spielten in seinem Schaffen die großen christlichen Texte eine zentrale Rolle.
Mehr als zehn Echo-Klassik-Preisträger, darunter der französische Countertenor Philippe Jaroussky und die deutsche Pianistin Ragna Schirmer haben ihr Kommen zugesagt. Schirmer erhält zudem am 6. Juni den undotierten Händelpreis der Stadt Halle. Weiterer Höhepunkt ist die Premiere von "Alcina" an der Oper Halle.
Passend zum Schwerpunktjahr "Reformation und Musik" der Lutherdekade wollen auch die Festspiele auf die unterschiedlichen konfessionellen Strömungen eingehen, denen Händel in seiner Zeit begegnete.
Georg Friedrich Händel (1685-1759) ist in Halle geboren und aufgewachsen. Seine wichtigsten Werke verfasste er jedoch in England, wo er 47 Jahre seines Lebens verbrachte. Mit dem "Hallischen Händelfest" startete 1922 eine Konzertreihe, die zunächst in unregelmäßigen Abständen die Stücke des Komponisten umsetzte. Vor allem die Händel-Opern erfuhren dabei eine Renaissance. Seit 1952 werden die Festspiele jährlich ausgerichtet.