Besonders in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem habe Gauck Worte "von großer emotionaler Kraft" gefunden, sagte Graumann, der Gauck bei einem Teil der Reise begleitet hatte, der "Saarbrücker Zeitung" (Freitagsausgabe).
"Er ist ein Mann, der Gefühle sehr gut vermitteln kann. Das war bei dieser schwierigen Reise ganz wichtig", unterstrich Graumann. Gaucks Aussage, dass man den Holocaust nicht vergessen dürfe und zu Israel stehen solle, habe ihn persönlich sehr bewegt: "Dahinter steht auch eine politische Botschaft, die in Israel gut angekommen ist, und die man hoffentlich auch in Deutschland hört."
Er verstehe die wachsende Israel-Skepsis in Deutschland nicht, bei der das Land sogar mit Nordkorea oder dem Iran verglichen werde, sagte Graumann. "Ich finde das ungerecht." Israel mache zweifellos auch politische Fehler, darunter den Siedlungsbau. Doch müsse man auch von deutscher Seite für mehr Verständnis im Umgang mit Israel werben: "Der Staat ist einer, der offen in seiner Existenz bedroht wird. Das ist bei keinem anderen Land so."