Schon Mitte Mai hatte die Polizei den Auftritt der Sängerin verboten, nachdem islamische Hardliner der Gruppierung "Verteidigerfront des Islam" mit Chaos in der Hauptstadt Jakarta gedroht hatten, sollte Lady Gaga dort auftreten.
Dennoch hatten sich die Veranstalter sowie Vertreter der Produktionsfirma bis zuletzt um eine Einigung mit den Behörden bemüht.
Für das Konzert in Indonesien, welches Teil der Tour "Born This Way Ball" ist, waren schon 50.000 Eintrittskarten verkauft worden. Die islamischen Hardliner werfen der US-Sängerin, die für ihre schrillen Auftritte und provokanten Texte bekannt ist, unter anderem Gotteslästerung und Teufelsanbetung vor. Zuvor hatten bereits konservative Christen in Südkorea und auf den Philippinen gegen die exzentrische Künstlerin und ihre Bühnenshow protestiert und sie der Blasphemie bezichtigt. Die dortigen Konzerte hatten aber stattgefunden.
Mehr als 80 Prozent der etwa 240 Millionen Einwohner Indonesiens sind Muslime, die meisten davon sind moderat. Allerdings gibt es radikal eingestellte Gruppierungen, die zunehmend auch mit Gewalt gegen Andersgläubige und religiöse Minderheiten vorgehen. Menschenrechtler kritisieren immer wieder, dass die Verursacher religiöser Gewalt in Indonesien weitgehend straflos bleiben.