Auslandspfarrer: Es gibt Beschränkungen für Christen in Baku

Auslandspfarrer: Es gibt Beschränkungen für Christen in Baku
Christen in Aserbaidschan müssen nach Ansicht des früheren evangelischen Auslandspfarrers in Baku, Hans Uebler, Beschränkungen in Kauf nehmen. Alles dürften gerade die Pfarrer auch nicht sagen.

Zwar habe die Regierung die Kirche der deutschen evangelischen Gemeinde aufwändig herrichten lassen, doch gebe es zugleich ein Missionsverbot, sagte er am Freitag in einer Sendung des Evangelischen Kirchenfunks Niedersachsen. "Wenn man einem Pastor etwas anhängen will, dann sagt man: In der Predigt hast Du das oder das gesagt."

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Er selbst habe deshalb bestimmte Themen nicht angesprochen und eher erzählende Predigten bevorzugt. "Ich werde mich hüten, die Regierung irgendwie anzugreifen. Wenn ich von Frieden oder Knechtschaft reden würde, müsste ich vielleicht mein Flugticket abgeben." Uebler, Ruhestandspfarrer der bayrischen Landeskirche, war von 2009 bis Ende 2011 von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) als Vakanzvertreter in Baku eingesetzt. Über die christlichen Feiertage wie Ostern und Weihnachten war er jeweils für mehrere Wochen in das Kaukasus-Land geflogen.

In dem säkular und zum Teil muslimisch geprägten Land bilden die Christen nur eine kleine Minderheit. Rund drei bis vier Prozent der neun Millionen Einwohner sind russisch-orthodox. Die Zahl der Protestanten wird auf 9.000 geschätzt. Die deutsche evangelische Gemeinde in Baku hat rund 80 eingeschriebene Mitglieder, ist jedoch auch ein Anlaufpunkt für deutsche Mitarbeiter der Botschaft, der Universität und von Unternehmen. Auf dem Weltverfolgungsindex des christlichen Hilfswerks "Open Doors" liegt Aserbaidschan auf Platz 24 der Staaten, die Christen verfolgen, bedrängen oder bespitzeln - zwischen Algerien und Libyen.