Wie die Online-Ausgabe der israelischen Tageszeitung "Haaretz" am Dienstag berichtete, haben Archäologen bei Ausgrabungen auf dem Gelände der Stadt Davids in Jerusalem ein Tonstück mit dem Namen der Stadt in hebräischer Sprache gefunden. Die Scherbe soll aus der Zeit des ersten Tempels (ab 1006 vor Christus) stammen, der im Jahr 587/6 vor Christus zerstört wurde.
"Dies ist das erste Mal, dass der Name Bethlehem außerhalb der Bibel auf einer Inschrift aus der Ersten-Tempel-Periode auftaucht", sagte Ausgrabungsleiter Elik Schukron. Damit sei erwiesen, dass Bethlehem "tatsächlich eine Stadt im Königreich Judäa und möglicherweise schon in früheren Perioden war".
Haus des Brotes
Das Tonstück diente nach Ansicht der Archäologen als Siegel. Die Scherbe hat einen Durchmesser von nur 1,5 Zentimeter und wurde beim Aussieben der Erde entdeckt. Die hebräischen Worte "Bat Lechem", dem altertümlichen Namen für die Stadt, der übersetzt "Haus des Brotes" bedeutet, stehen über drei Zeilen verteilt auf der Scherbe.
Biblische Quellen sprechen von Bethlehem als Geburtsstadt Jesu. Historiker gehen allerdings heute davon aus, dass der historische Jesus in Nazareth geboren wurde, dem Geburtsort seiner Eltern. Die Verlagerung des Geburtsortes nach Bethlehem ist neutestamentlicher Forschung zufolge eine Legende, die das Ziel hatte, Jesus als Sohn Davids herauszustellen.