Erneut "Blockupy"-Proteste in Frankfurt

Erneut "Blockupy"-Proteste in Frankfurt
Trotz eines Demonstrationsverbots haben sich am Freitag in Frankfurt erneut mehrere hundert Kapitalismuskritiker zu Protesten versammelt. An verschiedenen Orten in der Innenstadt habe es Sitzblockaden gegeben, insgesamt seien 400 Menschen vorübergehend in Gewahrsam genommen worden, sagte Polizeisprecherin Isabell Neumann dem epd. Bis auf einzelne Vorkommnisse sei alles friedlich verlaufen.

Der Sprecher des "Blockupy"-Aktionsbündnisses, Christoph Kleine, werte die Aktionen als Erfolg: "Der Finanzplatz Frankfurt ist weitgehend lahmgelegt", sagte Kleine am Nachmittag. Der Geschäftsbetrieb der Europäischen Zentralbank (EZB) und anderer Banken sei gestört. Bereits am Mittwoch und Donnerstag waren Hunderte auf die Straße gegangen, obwohl der Hessische Verwaltungsgerichtshof und das Bundesverfassungsgericht das Demonstrationsverbot der Stadt bestätigt hatten.

Eine für Samstag geplante "Blockupy"-Großdemonstration in der Finanzmetropole darf dagegen stattfinden. Das Veranstalterbündnis von mehr als hundert linken Gruppen und Organisatoren habe sich am Morgen mit der Versammlungsbehörde auf den Demonstrationsverlauf geeignet, sagte "Blockupy"-Sprecher Werner Rätz. Danach findet die Auftaktkundgebung um 12 Uhr auf dem Baseler Platz statt. Ab 13 Uhr startet der Demonstrationszug, der in die Taunus- und Gallusanlage führen werde, wo in Sichtweite der EZB die Abschlusskundgebung stattfinden soll.

Während der "Blockupy"-Aktionstage sind jeweils 5.000 Polizeibeamte aus Hessen und den benachbarten Bundesländern in der Frankfurter City präsent, um Blockaden und gewalttätige Übergriffe zu verhindern. In dieser Zeit sind im Bankenviertel zahlreiche Straßen und Plätze gesperrt. Viele Geschäftsleute haben ihre Läden aus Angst vor Randale und Sachbeschädigungen geschlossen.